Domplatz

Salzburger Festspiele
Opernfestspiele - Domplatz
Aufführungen: Sa 20 Jul 2024, 21:00

SALZBURGER FESTSPIELBEZIRK  

Das Große Festspielhaus, das Mozart Haus und die Felsenreitschule bilden zusammen mit dem 200 Meter entfernt gelegenen Domplatz und der Kollegienkirche den Festspielbezirk. 1606/07 ließ Erzbischof Wolf Dietrich hier Stallungen erbauen, die 1662 um eine Winterreitschule erweitert wurden. Im 19. Jahrhundert diente der Komplex als Kavalleriekaserne, ehe er ab 1925 schrittweise den Salzburger Festspielen geöffnet wurde.

„Ich sehe [Alexander] Moissi [den ersten Jedermann] schon vor dem Dom knien“, soll Max Reinhardt gesagt haben, als Hugo von Hofmannsthal ihn ermahnte, die Finanzierung der Aufführungen zu bedenken. Doch Reinhardt blieb zuversichtlich: „Irgendwie wird sich das Geld schon finden, das ist Nebensache. Ich denke jetzt vor allem an die Schätze, die wir bereits besitzen: Eine großartige Dichtung, einen Schauplatz, wie er auf der Welt nicht noch einmal zu finden ist.“

Der zwischen 1614 und 1628 nach Plänen von Santino Solari errichtete Salzburger Dom, die größte frühbarocke Kirche nördlich der Alpen und gleichzeitig die älteste Bischofskirche des heutigen Österreich, bildet einen eindrucksvollen theatralischen Hintergrund für die Moralität nach mittelalterlichem Vorbild: Keine Kulisse kann die überwältigende Wirkung der mächtigen Doppelturmfassade aus weißem Marmor mit Christus als Weltenherrscher auf dem Giebel zwischen den Türmen ersetzen. Der geschlossene Platz zwischen fürsterzbischöflicher Residenz und Stift St. Peter bietet rechts und links der Fassade Durchgänge, die für Auftritte und Abgänge genützt werden können. Das Flachdach über diesen Dombögen eignet sich für Rufer und Bläser. Den Domtürmen gegenüber sticht der gotische Spitz der Franziskanerkirche empor, auf dem ebenso wie auf anderen Kirchtürmen der Altstadt sowie auf dem Mönchsberg und Kapuzinerberg jene Männer stehen, die Jedermann in den Tod rufen. Max Reinhardt überließ die Lichtregie der Sonne: Das Spiel begann um 17.00 oder 17.30 Uhr, wenn der Großteil des Platzes noch in gleißendem Licht liegt. Beim Auftritt des Todes wurden die Schatten lang, wenn der Teufel kam, war das Sonnenlicht verschwunden.

Die Zuschauertribüne ist heute für 2.544 Sitzplätze eingerichtet. Im Inneren des mobilen Spielpodests sind mehrere Personenversenkungen und Auftrittsklappen eingebaut. Bei Schlechtwetter wird das Große Festspielhaus als Ausweichquartier für den Jedermann verwendet.

Der Dom von Salzburg beherrscht mit seiner markanten, zweitürmigen Fassade und dem mächtigen Baukörper das Bild der Altstadt. Die barocken Plätze, die ihn umgeben, formen eine einzigartige Bühne, die von den Festspielen genutzt und von der Unesco als Weltkulturerbe gewürdigt wird.

Der heutige Dom hatte zwei mittelalterliche Vorgänger, von denen Reste in der Krypta zu sehen sind. Den ersten Dom weihte der hl. Virgil 774. Unter Erzbischof Hartwik (991-1023) wurde dieser Bau erweitert, unter Erzbischof Konrad I. (1106-1147) mit zwei Westtürmen versehen.
1167 brannte der im Kern immer noch karolinigische Dom nieder. Erzbischof Konrad III. (1177-1183) ließ daraufhin einen gewaltigen, romanischen Neubau errichten, der 110 m lang war, fünf Türme hatte und wohl den Domen in Mainz und Worms ähnlich sah. Nach einem Brand wurde 1598 auch er abgerissen.

Der Grundstein des bestehenden, barocken Domes wurde 1614 gelegt. 1628 wurde er durch Erzbischof Paris Lodron geweiht. Etwa vierzig Jahre später waren die Türme und die umgebenden Plätze vollendet.
Der barocke Bau beeindruckt durch seine klaren Formen, den einheitlichen Dekor und die leuchtende Fassade aus heimischem Marmor. Sein Architekt, Santino Solari, stammte aus Italien. Er schuf den bedeutendsten Kirchenbau jener Zeit nördlich der Alpen, der die Architektur in ganz Österreich und Süddeutschland beeinflusste.