Zurich Jazz Orchestra

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Zurich Jazz Orchestra & Thomas Gansch & Ed Partyka (CH/A/USA)

Als in Baden bei Zürich das Licht der Welt erblickt Habender freue ich mich natürlich über die Kooperation des fabelhaften Zurich Jazz Orchestra mit dem wunderbaren österreichischen Trompeter und Komponisten Thomas Gansch und dem famosen, aus Amerika stammenden und schon lange in Europa lebenden und arbeitenden Arrangeur, Dirigenten und Posaunisten Ed Partyka. Der Jazzclub Moods im Zürcher Schiffbau, der übrigens von einem österreichischen Architekten-Kollektiv umgestaltet wurde, und das Porgy & Bess in Wien haben einiges gemeinsam: Sie wurden jeweils von einer Musikerinitiative Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen – in unserem Falle war es das Vienna Art Orchestra rund um den ebenfalls aus der Schweiz stammenden Komponisten und Arrangeur mathias rüegg. Beide Jazzclubs übersiedelten ungefähr zur selben Zeit Anfang der 2000er Jahre in eine größere und modernere Location und haben eine ähnliche pluralistische Programmphilosophie – und beide zählen seit Jahren zu den ersten Adressen in Europa bzw. auch darüber hinaus. Was das Zurich Jazz Orchestra für das Moods, ist die jeweilige Stageband für das Porgy & Bess: Ein Kollektiv hat für eine Saison die Möglichkeit, einmal im Monat unterschiedliche Facetten ihres Repertoires vorzustellen, Experimente einzugehen, Konzepte umzusetzen und verschiedenste Ideen auszuprobieren. Im Porgy & Bess wechselt die Stageband saisonal, im Moods tritt das ZJO einmal im Monat mit einem aktuellen Programm auf. Thomas Gansch war 2002 mit seiner Formation Gansch’n’Roses und Partyka 2005 mit dem Ed Partyka & Flip Philipp Dectet Stageband des Porgy & Bess. Partyka war übrigens auch Mitglied von Gansch’n’Roses und beide spielten im Vienna Art Orchestra von mathias rüegg. Das heißt, die beiden kennen sich bestens und haben schon in der Vergangenheit intensiv miteinander gearbeitet. Auch die Kooperation des ZJO mit Thomas Gansch dauert jetzt schon länger als ein Jahrzehnt. Beste Voraussetzung also für ein ganzes Programm aus der Feder des umtriebigen Trompeters in den Arrangements des augenblicklichen musikalischen Leiters des ZJO.

Gleich vorweg: Die vorliegende Einspielung ist ein atemberaubender Parforceritt durch die moderne Bigband-Kultur, ohne die Tradition aus dem Blickwinkel zu verlieren und im Wissen um Innovationen von Querdenkern à la Don Ellis. Das Orchester klingt fantastisch mit Arrangements auf der Höhe der Zeit – und natürlich mit einem alles überstrahlenden Solisten, der, mit einer formidablen Technik ausgestattet, nie den musikalischen Humor verliert und oft augenzwinkernd zitiert. Zwei Stücke seien hervorgehoben: Der Focustrack Hot Feet stammt aus dem Jahr 2007 und wurde erstmals auf dem zweiten Album der schon erwähnten Formation Gansch’n’Roses veröffentlicht. „Ein befreundeter Toningenieur meinte damals, dass das Stück daherkommt wie die Titelmusik einer amerikanischen 1970er Jahre ‚Cop Show‘. Diese Assoziation hat mir immer sehr gut gefallen“, erklärt Thomas Gansch. Für Bigband arrangiert verstärkt sich dieser Eindruck noch mehr und Hot Feet könnte tatsächlich auch als Titelmelodie von Kojak – Einsatz in Manhattan oder Starsky & Hutch fungieren. Und „nomen est omen“ – probieren Sie das Tune zu tanzen, ihre Sohlen werden glühen!

Programm und Besetzung

Thomas Gansch: Trompete, Kompositionen
Ed Partyka: Dirigent, Arrangements
Zurich Jazz Orchestra

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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