Violetta Parisini

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Violetta Parisini 'I used to have nothing to lose but now I have you' (A)

Violetta Parisinis neues Album wird am 25.4.2025 auf ihrem eigenen Label Else Musik (Vertrieb Broken Silence) veröffentlicht. Es ist ein eigenwilliges Werk, radikal subjektiv, kompromisslos zärtlich und unmissverständlich in seiner Gesellschaftskritik. Für die Arbeit daran hat sich die Musikerin alleine ins eigene Studio zurückgezogen, geschrieben, arrangiert, aufgenommen und produziert, bis gesagt war, was gesagt werden wollte. Erst dann wurden Peter Rom (Gitarre), Hanibal Scheutz (Bass), Sixtus Preiss für Sound-Design und Mixing, und schließlich Maximilian Walch für's Mastering herangezogen.

Herausgekommen ist ein samtweicher Sound mit eingebauten Überraschungen. Schichten von Stimmen und Chören, die man zeitweise kaum von einem Synth unterscheiden kann, ein sanft gespieltes Klavier, manchmal live gemeinsam mit der Hauptstimme recorded, manchmal zerschnitten und verfremdet, prägen den Klang des Albums. Auch Gitarre und Bass, deren fein ziseliert verflochtenen Sound man bisher vor allem von Violetta's Trio-Live-Konzerten kennt, kommen in manchen Songs zum Vorschein. In der Gegenwart verortet wird das Album über Sixtus Preiss's Sound-Design, das die Kanten schärft und die Räume weitet.

Thematisch kreisen die Songs um Mutterschaft als sowohl intimes als auch politisches Thema. Alles im Leben hat ja zwei Seiten, aber nie scheinen diese so widersprüchlich zu sein wie beim Eltern-Werden. Von der größten Angst zur größten Liebe und wieder zurück in nur 3 Sekunden, das schüttelt die Seele gut durch; außerdem muss ein auf komplett veränderte Bedürfnisse abgestimmter Alltag neu erfunden werden. Rundherum dann ein Haufen von Klischees und Erwartungen an die neue Rolle. Da kann einem das eigene Selbstbild schon einmal klirrend vor die Füße fallen und in 1000 Teile zerspringen. Violetta Parisini nimmt uns in auf die Reise des Wieder-Neu-Zusammensetzens, sie besingt Angst und Zerrissenheit, die umwerfende Liebe zu diesem neuen „you“, und schließlich die Kraft, die irgendwo in uns wohnt und uns dabei hilft, unseren eigenen Weg zu finden, jenseits von Klischees und guten Ratschlägen.

Da sind Songs über's Ausruhen und kurzzeitig-verschwinden-wollen („I just“, „no need“), über die grenzenlose Liebe zu einem kleinen Wesen, für dessen Leben man nun verantwortlich ist, was zu gleichen Teilen beängstigend und beglückend ist („I used to have nothing to lose but now I have you“). Aber eben auch über die Unmöglichkeit und den Unwillen, dem zu entsprechen, was von einer „guten Mutter“ gesellschaftlich erwartet wird („bad mother“). Dazu gehört auch die Emanzipation von den guten Ratschlägen wohlmeinender Anderer („your advice“). Ja, die neuen Wege werden schon getestet („tea with sugar“), zärtlich eingetrampelt. Und die Angst, das alles nicht zu überleben („now“), ist endlich überwunden: „now is the time, and this is the place, this life is mine, and I'm gonna stay“. „I used to have nothing to lose but now I have you“ führt musikalisch und emotional in wütende Höhen und dunkle Tiefen, und ist am Ende doch das vielleicht Liebevollste und Versöhnlichste ihrer bisherigen Werke.

Programm und Besetzung

Violetta Parisini: Gesang
Peter Rom: Gitarre
Hanibal Scheutz: Bass

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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