Le Nozze di Figaro

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Mai 2026
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Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Libretto von Lorenzo Da Ponte nach der Komödie „La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro“ von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais.


Opera buffa in vier Akten (1786)

empfohlen ab 16 Jahren

Auf Italienisch. Mit deutschen und englischen Übertiteln. Neue Produktion.

 

Graf Almaviva selbst hat das iusprimae noctis, das „Recht des Herrn“, abgeschafft. Eine Tatsache, die ihn jedoch nicht davon abhält, die Zofe der Gräfin, Susanna, kurz vor ihrer Hochzeit mit Figaro zu verführen. Ein klarer Fall von sexueller Belästigung. Aber was passiert, wenn der Täter über viel Geld und Macht verfügt? Oder können sie sogar das Gesetz nach ihren Wünschen anpassen? „Le nozze di Figaro“ war zu Mozarts Zeiten mehr als nur eine Komödie. Die dargestellte Welt ist voll von kriminellen Machenschaften und eklatanten Betrügereien und Schikanen der Mächtigen und Allmächtigen. Lorenzo Da Pontes Libretto nach dem Skandalstück des französischen Revolutionärs Beaumarchais führt die farbenfrohen Charaktere einer Klassenkomödie in Situationen, die so aussichtslos sind, dass sich Leere und Todessehnsucht in allen Bereichen ausbreiten. Und so erkaltet die Liebe des Grafen zu seiner neuen Frau nach der Heirat plötzlich eiskalt, obwohl er sie erst kürzlich auf spektakuläre Weise aus den Fängen ihres Vormunds befreit hat. Ausgerechnet der findige Figaro hatte ihm dabei geholfen, und aus Dankbarkeit stellt ihn der Graf nun als seinen persönlichen Kammerdiener ein, vielleicht als fragwürdige Entschädigung für Susannas Schikanen. Kaum besiegt, wird die Gräfin vernachlässigt und sehnt sich entweder nach Almavivas Liebe oder nach ihrem eigenen Tod. Es bedarf einer großen Intrige und Gegenintrige, um den vordringenden Grafen zu entmachten und Susannas Hochzeit mit ihrem geliebten Figaro doch noch stattfinden zu lassen.

Mit viel Liebe zum Tempo und zur Situationskomik geht die Inszenierung von Evgeny Titov der Frage nach, warum die Menschheit immer wieder ihre Fragilität beweist und wo ihre Schwachstellen liegen. Dabei entfaltet die immense Vielseitigkeit der Musik Mozarts in der Entfesselung von Eifersucht und Begierde eine ganz eigene Dynamik.

 

HANDLUNG

Im Schloss des Grafen Almaviva bei Sevilla.

Akt 1

Es ist der Tag der Hochzeit von Figaro, dem Kammerdiener des Grafen Almaviva, und Susanna, der Kammerzofe der Gräfin. Susanna erzählt Figaro, dass der Graf ein unverhohlenes sexuelles Interesse an ihr hat und bedauert, das „Jus primae noctis“ abgeschafft zu haben. Figaro muss erkennen, dass sein ehemaliger Freund Almaviva zum erbitterten Rivalen geworden ist, der seine Macht skrupellos ausnutzt. Es bleibt keine Zeit zu verlieren: Die Hochzeit muss so schnell wie möglich stattfinden. Marcellina hat es auf Figaro abgesehen. Unterstützt vom Anwalt Dr. Bartolo besteht sie auf die Erfüllung eines Vertrags, der ihr die Ehe mit dem viel jüngeren Figaro garantiert, falls er eine Geldsumme nicht rechtzeitig zurückzahlt. Die Frist ist heute! Der Page Cherubino, der Liebling der Damen, flattert wie ein Schmetterling durch das Schloss und sucht ständig neue Abenteuer. Das ist dem Grafen ein Dorn im Auge. Als Cherubino ihn in eine peinliche Lage bringt, verbannt er ihn aus dem Schloss und schickt ihn zur Armee.

Akt 2

Die Gräfin leidet, weil ihr Mann ihr den Rücken gekehrt hat. Figaro hat eine Intrige ausgeheckt, um den Grafen zu stürzen. Bei einem nächtlichen Treffen soll Cherubino, verkleidet als Frau, zu ihm gebracht werden. Susanna und die Gräfin sind nach kurzem Zögern bereit, ihm zu helfen. Gerade als sie Cherubino in eine Frau verwandeln, stürmt der Graf ins Schlafzimmer der Gräfin. Susanna hilft dem Page, unbemerkt durch das Fenster zu entkommen. Figaro besteht darauf, dass die Hochzeitsfeierlichkeiten beginnen. Marcellina, Bartolo und der intrigante Musiklehrer Don Basilio platzen herein und bestehen auf Figaros Heirat mit Marcellina.

Akt 3

Die Gräfin dreht Figaros Intrige um: Als Susanna verkleidet, will sie den Grafen nachts im Garten verführen. Susanna überbringt die Einladung zunächst mündlich, und der Graf ist erfreut. Susannas selbstsicherer Kommentar gegenüber Figaro macht ihn jedoch misstrauisch. Beim hastig angesetzten Prozess um den Schuldschein stellt sich heraus, dass Figaro der uneheliche Sohn von Marcellina und Bartolo ist – ein weiterer Rückschlag für den Grafen. Dass Cherubino trotz seines Ausschlusses noch im Schloss ist, mindert Almavivas Autorität weiter. Das Hochzeitsfest beginnt in sehr förmlicher und kühler Atmosphäre, und Marcellina und Bartolo heiraten ebenfalls. Susanna schiebt dem Grafen heimlich eine Einladung für ein Treffen im Garten zu.

Akt 4

Als Figaro zufällig von dem geplanten Rendezvous zwischen Susanna und dem Grafen erfährt – er weiß nichts vom Kleidertausch – ist er schockiert. Nach und nach kommen alle nachts in den Garten: Susanna als Gräfin verkleidet, die Gräfin in der Kammerzofenrobe, Marcellina, überzeugt von der Unschuld ihrer Schwiegertochter, Cherubino, der die Gräfin für Susanna hält und sie verfolgt. Figaro und Susanna versöhnen sich. Der Graf muss erkennen, dass er nicht Susanna, sondern seine eigene Frau gesehen hat, und dass er keine Affäre zwischen Figaro und der Gräfin beobachtet hat, sondern von den Frauen eine Lektion erteilt bekam. Er bittet die Gräfin um Verzeihung, die ihm vergibt, weil sie ihn liebt. Alle versuchen, das Geschehene zu vergessen.

Programm und Besetzung

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. Neuproduktion.

Dauer ca. 3 Stunden 30 Minuten

 

Dirigent: Patrick Hahn

Chor: Franz Obermair

Der Graf von Almaviva: Gerald Finley

Die Gräfin von Almaviva: Diana Damrau

Susanna: Joélle Harvey

Figaro: Riccardo Fassi

Cherubino: Kate Lindsey

Marcellina: Juliane Banse

Bartolo: Martin Snell

Basilio: Tansel Akzeybek

Don Curzio: Kevin Conners

Barbarina: Iana Aivazian

Antonio: Roman Chabaranok

Zwei Damen: Nontobeko Bhengu, Lucy Altus

 

Bayerisches Staatsorchester

Chor der Bayerischen Staatsoper

Fotogalerie
Geoffroy Schied
© Geoffroy Schied
Geoffroy Schied
© Geoffroy Schied

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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