La Fanciulla Del West-Münchner Opernfestspiele

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Juli 2024
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1. Akt: In der Bar „Polka“

In einem Goldgräberlager finden sich die Arbeiter in der Bar „Polka“ zusammen, um dort ihren Feierabend gemeinsam zu verbringen. Es wird gezecht, geraucht und Karten gespielt. Der Minstrelsänger Jake Wallace stimmt ein Lied an, das von Heimweh erzählt. Von Erinnerungen an die Familie und an die Heimat ergriffen, fallen die Minenarbeiter nach und nach in den Gesang mit ein. Larkens droht an dieser Sehnsucht zugrunde zu gehen und fleht die Kameraden um Hilfe an. Sonora sammelt daraufhin Geld für die Heimreise des Verzweifelten.

Sid betrügt beim Poker und wird dabei entdeckt. Als die Männer Sid lynchen wollen, greift Jack Rance, der Sheriff, in das Chaos ein. Er verbietet dem Falschspieler die Teilnahme an weiteren Partien. Sid wird aus der Bar hinausgeworfen.

Ashby, der Vertreter der Transportagentur „Wells Fargo“, die für die sichere Beförderung des Goldes sorgen soll, kommt in die Bar und berichtet von seiner vergeblichen Fahndung nach dem Banditen Ramerrez und dessen Räuberbande. Rance und Sonora geraten währenddessen in heftigen Streit darüber, wem die Gunst Minnies, der Wirtin der „Polka“, zustehe. Geschlichtet werden kann die Auseinandersetzung erst durch Minnie selbst. Die Männer machen der angehimmelten Hausherrin verschiedene Geschenke.

Mit größter Aufmerksamkeit nehmen alle Männer am Religionsunterricht teil, in dem Minnie anhand des 51. Psalms erklärt, dass die Liebe Gottes jedem Sünder Vergebung ermögliche. Ein Postillon bringt Briefe, in die sich die Arbeiter vertiefen. Ashby verkündet Rance stolz, dass er Informationen über den Verbleib Ramerrezʼ von dessen mutmaßlicher Geliebter Nina Micheltorena erhalten habe und er den Banditen deshalb noch am selben Tag fangen wolle. Der Sheriff zeigt sich skeptisch und warnt davor, der Informantin zu trauen.

Rance bedrängt Minnie, ihn zu heiraten und wird von ihr abgewiesen. Als Johnson in die Bar kommt, lässt Rance von ihr ab. Minnie und Johnson erkennen einander wieder: Sie sind sich einst flüchtig begegnet und schwelgen nun in Erinnerungen daran. Die von Rance gegen den Fremden aufgehetzten Arbeiter lassen sich von Minnie beschwichtigen und ermuntern diese sogar, mit Johnson Walzer zu tanzen.

Die heitere Stimmung schlägt um, als der gefasste Bandit Castro aus Ramerrezʼ Bande in die Bar geschleppt und verhört wird. Von dem Gefangenen auf eine falsche Fährte gelockt, jagt ein Großteil der Männer fort, um Ramerrez zu stellen. Castro, der in Johnson seinen Hauptmann Ramerrez erkennt, weiht ihn unbemerkt in den Plan ein: Er habe sich absichtlich fassen lassen – ein Pfeifen Johnsons genüge als Zeichen, um die Banditenbande herbeizurufen.

Außer dem Kellner Nick bleiben Minnie und Johnson zurück, die sich jetzt näherkommen. Johnson erfährt von Minnie, sie habe noch nie einen Mann geküsst. Minnie lädt ihn zu sich nach Hause ein, nachdem sie ihm die Bar gezeigt hat, einschließlich des Ortes, an dem sie das Gold der Arbeiter verwahrt.

 

2. Akt: Bei Minnie Zuhause

Minnies Haushälterin Wowkle und deren Partner Billy Jackrabbit – beide bettelarm und um die Zukunft des gemeinsamen Kindes besorgt – planen ihre Hochzeit. Die Hausherrin scheucht Billy fort und befiehlt Wowkle, für Johnsons Besuch Essen vorzubereiten und die Wohnung zu putzen.

Sie schickt Wowkle nach Johnsons Ankunft nach Hause und gesteht ihm ihre Liebe. Minnie und Johnson küssen sich. Er will aufbrechen, doch heftiger Schneefall hat die Wege unpassierbar gemacht. Johnson wird nervös, als draußen Pistolenschüsse fallen, und bleibt bei Minnie. Beide beschwören ihre Liebe zueinander, und Minnie erfährt Johnsons Vornamen: Dick.

Als sie von draußen Rufe hören, drängt Minnie Johnson, sich zu verstecken, da sie die Eifersucht Rances fürchtet. Dieser kommt zusammen mit Nick, Ashby und Sonora zu Minnie, um sie vor dem Banditen Ramerrez zu warnen, der in der Nähe ihres Hauses gesehen worden sei. Außerdem klären die Männer Minnie darüber auf, dass es sich bei Johnson um Ramerrez handle, was sie nicht glauben will. Nick bemerkt Johnsons Zigarrenstummel auf dem Boden, verschweigt diese Spur aber den anderen gegenüber. Minnie erfährt von Rance, dass die Information über Johnsons wahre Identität von Nina Micheltorena stamme und diese eine Fotografie des Banditen bei sich getragen habe.

Nachdem die Männer Minnies Wohnung wieder verlassen haben, stellt Minnie Johnson zur Rede und macht ihm Vorwürfe: Er sei nur in die „Polka“ gekommen, um Gold zu stehlen. Johnson gibt sich tatsächlich als Ramerrez zu erkennen und rechtfertigt sich: Nach dem Tod des Vaters habe er, Johnson, die Räuberbande als Anführer übernommen und dieses Vermächtnis als sein Schicksal akzeptiert. Da Johnson ihr den ersten Kuss unter falschen Voraussetzungen geraubt habe, jagt Minnie ihn fort.

Johnson wird angeschossen und schleppt sich wieder zu Minnies Heim, die ihn auf ihrem Dachboden versteckt. Rance ist Johnsons Spur in Minnies Wohnung gefolgt, wo er den Geflohenen vorerst nicht finden kann. Er bedrängt Minnie und versichert ihr abermals seine Liebe. Da entdeckt Rance Blutspuren und findet Johnson.

In ihrer Not schlägt Minnie Rance eine Partie Poker vor: Der Sieg soll darüber entscheiden, ob sich Minnie dem Sheriff hingeben und Johnson sterben oder ob Rance die beiden Liebenden ziehen lassen muss. Minnie betrügt und gewinnt. Rance hält sich an sein Versprechen und verlässt wortlos die Wohnung.

 

3. Akt: Auf der Jagd

Die Bergwerkarbeiter sind zusammen mit Billy, Nick, Ashby und Rance mittlerweile seit mehreren Tagen auf der Suche nach Johnson. Rance hadert mit seiner Entscheidung, diesen nicht festgenommen zu haben, als er die Chance dazu hatte.

Nach einer stürmischen Hetzjagd wird Johnson gefangen genommen und von Ashby an Rance übergeben, der die Hinrichtung vollstrecken soll. Rance kostet seinen Triumph aus, während die anderen Männer eine schnelle Exekution Johnsons fordern. Nick besticht Billy, der den Galgen vorbereitet, um das Erhängen Johnsons hinauszuzögern und Minnie alarmieren zu können.

Die wütenden Männer klagen Johnson mehrerer Morde an, die dieser alle bestreitet: Er sei ein Dieb, aber kein Mörder. Außerdem bittet er darum, Minnie nach seinem Tod die brutale Hinrichtung zu verschweigen und sie im Glauben zu lassen, dass er mit dem Leben davongekommen und geflüchtet sei.

Die mit einer Pistole bewaffnete Minnie unterbricht die Hinrichtung und stellt sich schützend vor Johnson, um dessen Hals bereits der Strick gebunden ist, an dem ihn die Männer baumeln sehen wollen. Indem sie mit ihrem Selbstmord droht, kann Minnie die wilde Meute zurückhalten. Sie erinnert die Männer daran, wie sie ihnen schon im Religionsunterricht das Verzeihen gepredigt habe. Einer nach dem anderen entschließen sich die Männer, Johnson zu verschonen. Minnie verabschiedet sich von den Arbeitern. Sie will gemeinsam mit Johnson das Land verlassen.

Programm und Besetzung

Dauer ca. 2 Stunden 45 Minuten

 

Musikalische Leitung: Juraj Valcuha

Inszenierung: Andreas Dresen

Regie Mitarbeit: Frauke Meyer

Bühne: Mathias Fischer-Dieskau

Kostüme: Sabine Greunig

Licht: Michael Bauer

Chor: Christoph Heil

Dramaturgie: Rainer Karlitschek, Lukas Leipfinger

 

Minnie: Malin Byström

Jack Rance: Michael Volle

Dick Johnson: Yonghoon Lee

Nick: Kevin Conners

Ashby: Bálint Szabó

Sonora: Tim Kuypers

Trin: Roberto Covatta

Sid: Nikita Volkov

Bello: Benjamin Taylor

Harry: Granit Musliu

Joe: Jonas Hacker

Happy: Milan Siljanov

Larkens: Csaba Sándor

Billy Jackrabbit: Daniel Noyola

Wowkle: Natalie Lewis

Jake Wallace: Sean Michael Plumb

José Castro: Vitor Bispo

Ein Postillon: Ulrich Reß

 

Bayerisches Staatsorchester

Bayerischer Staatsopernchor

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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