Ein Maskenball

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Mai 2026
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Ein Maskenball – Giuseppe Verdi | Oper
Erster Teil: 1 Stunde 30 Minuten | Pause: 30 Minuten | Zweiter Teil: 50 Minuten
Gesamtdauer: ca. 2 Stunden 50 Minuten

 

1857 wurde Verdi beauftragt, für das Teatro San Carlo in Neapel eine Oper zu schreiben, und machte sich sofort auf die Suche nach dem idealen Stoff. Zunächst dachte er an Shakespeares König Lear, doch aus Zeitmangel griff er schließlich auf ein Libretto von Scribe zurück, Gustave III ou Le bal masqué, das bereits von Auber und Mercadante vertont worden war. Die Handlung basierte auf einem historischen Ereignis aus dem Jahr 1792: der Ermordung des schwedischen Königs Gustav III durch einen seiner Höflinge während eines Balles. Das Thema war zweifellos heikel – die Ermordung eines Monarchen auf der Bühne konnte die neapolitanische Zensur nicht gleichgültig lassen, die daraufhin zahlreiche Kürzungen und Änderungen verlangte. Doch Verdi hing zu sehr am 18.-Jahrhundert-Charakter und dem französisch inspirierten Glanz seiner neuen Oper, um den vielen Forderungen nachzugeben, darunter der, die Handlung ins 12. Jahrhundert zu verlegen, wo es, wie er sagte, unmöglich wäre, „einen kleinen Fürsten, einen Herzog, einen Teufel, und sei es aus dem Norden, zu finden, der ein wenig von der Welt gesehen und den Duft des Hofes Ludwigs XIV. wahrgenommen hätte“. So scheiterte die neapolitanische Uraufführung, und Ein Maskenball wurde stattdessen am Teatro Apollo in Rom aufgeführt, wo die Premiere am 17. Februar 1859 stattfand.

 

 

Handlung

 

Erster Akt

Erstes Bild: Audienzsaal des Grafen Riccardo

Graf Riccardo wird von Bürgern und Adeligen, Bittstellern und Höflingen erwartet. Er tritt ein und prüft einige Schriftstücke. Oscar reicht ihm die Liste der zum bevorstehenden Maskenball eingeladenen Gäste. Riccardo wirft einen Blick darauf und ist erfreut, dass seine heimliche Liebe Amelia, die Gattin seines Sekretärs Renato, mit aufgeführt ist. Renato, zugleich der beste Freund des Grafen, warnt ihn vor einer Verschwörung. Doch der Graf nimmt die Warnung gelassen auf. Da tritt der Richter mit einem Urteil gegen die Wahrsagerin Ulrica auf, die des Landes verwiesen werden soll. Der Page Oscar setzt sich für die Wahrsagerin ein und berichtet, dass bisher alles, was sie vorhersagte, auch eingetroffen sei. Riccardo will dies überprüfen und fordert alle Anwesenden auf, ihn verkleidet zur Wahrsagerin zu begleiten.

 

Zweites Bild: Hütte der Wahrsagerin Ulrica

Der Matrose Silvano fragt bei Ulrica an, ob er für die Opfer, die er jahrelang in Diensten des Grafen erbracht hat, belohnt werden wird. Die Wahrsagerin sagt ihm allerlei Gutes voraus und dass er bald reich sein werde. Graf Riccardo, als Fischer verkleidet, steckt dem Matrosen heimlich einen Beutel voller Münzen in seine Tasche. Als der Matrose zu seiner Tasche zurückkommt, ist die Freude groß, dass ein Teil der Prophezeiung sich schon erfüllt hat. Da kommt ein Diener und meldet die Ankunft einer hohen Persönlichkeit. Ulrica schickt alle aus der Höhle. Riccardo hat Amelias Diener erkannt und versteckt sich. Als Amelia auftritt, berichtet sie der Wahrsagerin, dass sie jemanden liebe, aber ein Mittel gegen diese Liebe wünscht. Ulrica empfiehlt ihr als Gegenmittel ein magisches Kraut, das auf dem Galgenberg vor den Toren der Stadt wächst. Amelia müsse es aber selbst und noch heute Nacht pflücken. Diese entfernt sich wieder. Die Hofleute kommen zurück. Dann tritt Riccardo, nach wie vor inkognito, zur Wahrsagerin und lässt sich seine Zukunft vorhersagen. Ulrica erzählt ihm, dass er bald ermordet werde, und zwar von demjenigen, der ihm als Nächstes die Hand reicht. Riccardo geht mit ausgestreckter Hand zu jedem der Umstehenden hin, doch keiner will diese Hand ergreifen. Da erscheint Renato und begrüßt seinen Freund Riccardo per Handschlag. Dieser lacht über die eben gemachte Prophezeiung. Ulrica aber warnt ihn.

 

Zweiter Akt

Auf dem Galgenberg, vor den Toren Bostons

Amelia ist auf den Galgenberg gegangen, um das Kraut zu pflücken. Riccardo ist ihr heimlich gefolgt. Auf sein Drängen gesteht sie ihm ihre Liebe, aber auch, dass sie sich diese Liebe aus dem Herzen reißen wolle. Sie hören Schritte. Amelia kann gerade noch mit einem Schleier ihr Gesicht verbergen, als auch schon ihr Gemahl, Renato, auftaucht. Er teilt Riccardo mit, dass Verschwörer im Anmarsch seien, die ihn ermorden wollen. Riccardo übergibt Renato die Frau mit dem Befehl, den Schleier der Dame nicht zu lüften. Dann eilt er davon. Die Verschwörer erscheinen und sind enttäuscht, da sie nur den Sekretär mit einer Dame vorfinden. Wenigstens wollen sie wissen, wer die Dame sei. Renato will die Dame mit dem Schwert vor den Zudringlichkeiten der Verschwörer schützen, als plötzlich Amelia sich den Schleier selbst herunterreißt. Renato ist entsetzt: Seine Frau bei einem Techtelmechtel mit Riccardo! Die Verschwörer verspotten den Sekretär. Er fasst sich wieder und verbündet sich mit den Verschwörern.

 

Dritter Akt

Erstes Bild: Arbeitszimmer Renatos

Renato beschuldigt seine Frau der Untreue und will sie töten. Sie bittet ihren Mann, vorher noch einmal ihren kleinen Sohn sehen zu dürfen (Arie Morrò, ma prima in grazia). Renato, allein, beschließt, lieber Riccardo für die Untreue zu bestrafen als seine eigene Frau. Da treten die Verschwörer Samuel und Tom zu ihm. Renato weist ihnen die Verschwörung nach, aber nicht um sie zu verraten, sondern um mitzuwirken. Das Los soll entscheiden, wer den Dolchstoß gegen Riccardo ausführen darf. Amelia, die soeben ins Zimmer zurückkommt, soll das Los ziehen. Auf dem Los, das sie zieht, steht der Name – ihres Mannes Renato. In diesem Augenblick erscheint der Page Oscar und überbringt die Einladung zum Maskenball.

 

Zweites Bild: Arbeitszimmer des Grafen Riccardo

Graf Riccardo schreibt einen Erlass über die Rückkehr Renatos nach England. Schon in Kürze solle dieser gemeinsam mit Amelia Nordamerika verlassen. Er will die Ehe und den Ruf seines besten Freundes nicht länger gefährden. Ein anonymer Brief warnt Riccardo vor einem Mordanschlag auf dem Ball. Doch dieser ist kein Feigling und nimmt an dem Ball teil.

 

Drittes Bild: Großer Ballsaal

Der Maskenball ist in vollem Gange. Die Verschwörer – unter ihnen Renato – mischen sich unter die maskierten Gäste. Renato versucht vom Pagen Oscar zu erfahren, hinter welcher Maske sich Riccardo verbirgt. Doch Oscar verrät nichts. Amelia erkennt jedoch Riccardo. Beide treffen sich abseits und verabschieden sich voneinander. Als beide auseinandergehen wollen, streckt Renato mit einem Dolchstoß den Grafen Riccardo nieder. Die Menge ist aufgebracht und will sich auf den Mörder stürzen. Riccardo nimmt ihn jedoch in Schutz und zeigt ihm den Erlass, der die Rückkehr Renatos und Amelias nach England verfügt. Er schwört seinem Freund, dass zwischen Amelia und ihm nichts Unziemliches vorgefallen sei. Riccardo vergibt seinem Mörder und stirbt. Die Prophezeiung Ulricas hat sich erfüllt.

Programm und Besetzung

Musikalische Leitung: Emmanuel Tjeknavorian
Chorleitung: Lorenzo Fratini
Regie: Valentina Carrasco
Bühnenbild: Andrea Belli
Kostüme: Silvia Aymonino
Lichtgestaltung: Marco Filibeck
Video: Max Volpini
Orchester und Chor des Maggio Musicale Fiorentino

 

Riccardo – Antonio Poli / Max Jota (22)
Renato – Ariun Gambaatar / Hae Kang (22)
Amelia – Chiara Isotton / Alessia Panza (22)
Ulrica – Ksenia Dudnikova
Oscar – Lavinia Bini
Samuel – Mattia Denti
Tom – Adriano Gramigni
Ein Richter – Mario Greco

 

Neuinszenierung
Besetzung aktualisiert am 30. Juni 2025

Teatro del Maggio - Staatsoper Florenz Italien

Das Teatro del Maggio befindet sich im Zentrum, in der Nähe der alten Stadtmauern, neben der historischen Stazione Leopolda. Der Garten, der die Besucher willkommen heißt, ist der Piazzale Vittorio Gui, benannt nach dem Gründer des Stabile Orchestrale Fiorentina und dem Maggio Musicale Fiorentino.


Mit dem Zug
Santa Maria Novella ist der Hauptbahnhof von Florenz.
Von dort aus erreichen Sie das Theater zu Fuß (ca. 10-15 Minuten) oder mit der Straßenbahn (Haltestelle) oder einem Taxi.


Mit dem Auto
Die Opera di Firenze liegt etwas außerhalb des ZTL-Gebietes.
Es ist möglich, in der Nähe des Parco delle Cascine oder gegen Gebühr auf dem Parkplatz Porta al Prato (Via Elio Gabbuggiani, 7) und auf dem Parkplatz Piazza Vittorio Veneto zu parken.


Mit dem Bus
Die Linien C1, C2 und D (Haltestelle Leopolda);
Linien 17 und 23A-B (Haltestelle Via delle Carra);
Linien 17B-C, 22, 23N, 23 und 57 (Haltestelle Pierluigi da Palestrina);
Linien 29, 29B, 29BA, 29BC, 29D, 30A, 30B, 30AC, 35 und 35° (Haltestelle Leopolda - Porta al Prato; Capolinea).


Mit der Straßenbahn
Linie T1 (Haltestelle Porta al Prato - Parco della musica).

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