Die Walküre
Januar 2026 | ||||||
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Oper in drei Akten
Musik von Richard Wagner (1813–1883)
Libretto von Richard Wagner
Uraufführung: München, Königliches Hoftheater, 26. Juni 1870
Neue Produktion
In diesem Teil von Wagners Tetralogie erleben wir die Folgen der Ereignisse aus Das Rheingold: der Ring, den Göttervater Wotan in seiner Gier nach Macht Alberich geraubt hat, bringt weiteres verhängnisvolles Unheil. Am Ende der Oper bleibt Wotan ein gebrochener Mann, der den Respekt seiner Frau verloren, seine Lieblingstochter verbannt, den Tod seiner geliebten Kinder heraufbeschworen und seine göttliche Macht aufgegeben hat.
Drei eindrucksvolle Frauenfiguren beherrschen Die Walküre: zunächst das Menschenmädchen Sieglinde, die es schafft, sich mit Hilfe von Siegmund, einem unbekannten Jüngling, von ihrem gewalttätigen Ehemann Hunding zu lösen. Sie verliebt sich in ihn und empfängt von ihm ein Kind – nur um zu erfahren, dass er ihr verschollener Zwillingsbruder und wie sie ein uneheliches Kind Wotans ist. Der zweite Akt enthält eine großartige Auseinandersetzung zwischen Wotan und seiner Frau Fricka, in der sie ihn zwingt, sich Gesetzen zu beugen, die universeller sind als jede göttliche Macht. Wir begegnen auch Brünnhilde, deren Zukunft sich im weiteren Verlauf des Rings entfaltet. Zunächst ein unbekümmerter Wildfang, reift sie zu einer mitfühlenden, warmherzigen Frau, die ohne Zögern den Ausschluss aus Walhall und den Verlust ihrer Göttlichkeit hinnimmt – die harte Strafe dafür, dass sie Siegmund und Sieglinde in ihrer dunkelsten Stunde beistand.
Handlung
Erster Aufzug
Im ersten Aufzug der Walküre sucht Siegmund unter dem Namen Wehwalt bei Sieglinde, der Gattin Hundings, Obdach. Siegmund und Sieglinde sind Zwillinge, von Wotan gezeugt, den sie nur unter dem Namen Wälse kennen. Da Sieglinde schon früh geraubt und Hunding zur Ehe gegeben wurde („…ein Weib, das ungefragt Schächer ihm schenkten zur Frau“), erkennen die Zwillingsgeschwister einander zunächst nicht.
Heimgekehrt erfragt Hunding die Herkunft des Gastes und stellt fest, dass Siegmund ausgerechnet jenem verhassten „wilden Geschlecht“ angehört, das er soeben – erfolglos – gejagt hat, um „Sühne zu nehmen für Sippenblut“, nur um nun des „flücht’gen Frevlers Spur im eignen Haus zu erspähn“. Zwar zwingt ihn das Gastrecht, Siegmund für die Nacht zu beherbergen, doch bestimmt er, dass am anderen Morgen der Zweikampf zwischen ihm und Siegmund entscheiden solle.
Hunding legt sich schlafen (Sieglinde: „ich würzt ihm betäubenden Trank“). Sieglinde schleicht sich zu Siegmund und erzählt ihm von dem Schwert im Stamm der mitten im Saal stehenden Esche, das von einem mysteriösen Fremden eines Tages dort hineingestoßen worden war und nur demjenigen bestimmt sei, der es herauszuziehen vermöchte, was bisher jedoch noch niemandem gelungen ist. Siegmund nennt das Schwert Notung (in Partitur und Klavierauszug Nothung geschrieben), da er es sich in der größten Not gewinnt, und zieht es voll Begeisterung aus dem Stamm. Die Geschwister erkennen sich, sie glühen in Liebe zueinander. In der inzestuösen Vereinigung der Geschwister („so blühe denn Wälsungenblut“) wird Siegfried gezeugt.
Zweiter Aufzug
Der zweite Aufzug versetzt uns in göttliche Sphären. Zwischen Wotan und Fricka, Wotans Frau, entspinnt sich ein heftiger Streit.
Wotans Plan, den er am Ende des Rheingolds gefasst hatte, war inzwischen weiter umgesetzt worden. Im Kampf gefallene Helden werden von den neun Walküren, Wotans Töchtern, auf die von den Riesen errichtete Burg Walhall gebracht, um Wotans Armee zu bilden und den befürchteten Angriff Alberichs auf die Herrschaft der Götter abzuwehren. Zudem will Wotan verhindern, dass Alberichwieder in den Besitz des Ringes gelangte („dann wäre Walhall verloren“). Er selbst darf aber gegen Fafner, der Goldschatz und Ring in Gestalt eines Drachen hütet, nicht antreten („mit dem ich vertrug, den darf ich nicht treffen“); so wünscht er sich einen unabhängigen Helden, der den Ring für ihn zurückgewinnen könnte. In dieser Rolle sieht er Siegmund. Lieblingstochter Brünnhilde soll diesem im bevorstehenden Kampf mit Hunding beistehen und zum Sieg verhelfen.
Fricka verlangt nun jedoch von Wotan, im Zweikampf für Hunding einzutreten, weil Hunding Opfer eines Ehebruchs – noch dazu eines inzestuösen – geworden sei. Wotan, der Wahrer der göttlichen Ordnung, so argumentiert sie, könne diesen Ehebruch nicht ungestraft lassen. Wotan versucht sich herauszuwinden, indem er darauf verweist, dass Siegmund als freier Mann selber in der Lage sein müsse, die Situation zu bewältigen, aber Fricka durchschaut ihn – er, Wotan, habe Siegmund in diese Notsituation überhaupt erst gebracht und ihm auch das Schwert, das ihn retten soll, zugespielt. Fricka fordert und erhält am Ende den Eid Wotans, Siegmund im Kampf zu fällen (Fricka: „Der Wälsung fällt meiner Ehre!“).
Als Brünnhilde kurz darauf zu Wotan zurückkehrt und ihn zutiefst erschüttert vorfindet, gelingt es ihr, Wotan zum Reden zu bringen (Wotan: „… mit mir nur rat ich, red ich zu dir“). Er offenbart ihr die Vorgeschichte des Ringes, dass ihn die Erdgöttin Erda warnte, er jedoch die Warnung in den Wind schlug, und was ihm jetzt daraus erwuchs („In eigner Fessel fing ich mich, ich Unfreiester aller!“).
Als Brünnhilde schließlich von Wotan den Auftrag erhält, das Kampfeslos zu Gunsten Hundings zu wenden, ist sie niedergeschlagen. Sie erscheint Siegmund in der vierten Szene des zweiten Aufzugs, der sogenannten Todesverkündung. Tief gerührt stellt sie fest, dass Siegmund nur an Sieglinde hängt und nichts von den Wonnen Walhalls, dem Traum aller Helden, wissen will. Sie beschließt, sich Wotans Befehl zu widersetzen und Siegmund zu helfen. Erzürnt greift Wotan selbst in das Kampfesgeschehen ein. Siegmund fällt, da Wotans Speer sein Schwert zerschlägt. Grimmig beauftragt Wotan Hunding, Fricka den Verlauf des Kampfes zu schildern, und tötet ihn durch einen „verächtlichen Handwink“. Dann nimmt er die Verfolgung Brünnhildes auf, die mit der verzweifelten Sieglinde auf der Flucht zum Walkürenfelsen ist.
Dritter Aufzug
Auf dem Walkürenfelsen treffen sich alle Töchter Wotans, die Walküren, um gemeinsam mit den im Kampf gefallenen Helden, die sie gesammelt haben, nach Walhall zu ziehen. Das wohl bekannteste Musikstück aus dem Ring des Nibelungen, der Ritt der Walküren, erklingt als Vorspiel und Anfang dieser Szene.
Wotan verfolgt die rebellische Brünnhilde, um sie für ihren Ungehorsam zu bestrafen. Brünnhilde gelingt es noch, Sieglinde den Weg zur Flucht zu weisen, wobei sie der lebensmüden Frau auch verkündet, dass sie einen Sohn gebären wird („den hehrsten Helden der Welt hegst du, o Weib, im schirmenden Schoß!“). Das Schwert Siegmunds, das bei dem Zweikampf zerbrach, gibt sie ihr für diesen Sohn als väterliches Erbteil mit. In überschwänglichem Jubel über das verheißene Liebespfand, das in ihr heranwächst, flieht Sieglinde.
Brünnhilde dagegen stellt sich dem Zorn Wotans, der ihr die härteste Strafe verkündet: dass sie fortan nicht mehr als göttliche Walküre existieren wird. Zum Menschen degradiert, als „Weib“, soll sie dem erstbesten Manne folgen, der sie aus dem „wehrlosen Schlaf“ weckt, in den Wotan sie versetzen wird, und fortan das öde Leben einer Hausfrau führen („… dem herrischen Manne gehorcht sie fortan, am Herde sitzt sie und spinnt, aller Spottenden Ziel und Spiel“). Brünnhilde weist Wotan darauf hin, dass seine Weisung an sie, da er Siegmund ja liebe, immer war, ihn zu schützen, und dass seine widersprüchliche Rücknahme dieser Weisung lediglich darauf beruhe, dass Fricka ihn mit ihren Argumenten sich selbst entfremdet habe. Sie wagt den Vorschlag, dass Wotan ein Feuer um den Berg legen möge, auf den er sie schlafend verbannen will, um ihr die Schmach zu ersparen, womöglich „dem feigsten Manne zur leichten Beute“ zu werden. Sie erreicht die Zusage Wotans, dass nur ein Held (wobei sie an den künftigen Sohn Sieglindes denkt), der furchtlos das Feuer durchbrechen kann, sie erwecken werde. Wotan nimmt bewegt Abschied von seiner Lieblingstochter, sieht ihr zum letzten Mal in die Augen und küsst die Gottheit von ihr. Dann befiehlt er Loge, den Fels mit Feuer zu umgeben, und bestimmt: „Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!“
Programm und Besetzung
Produktionsstab
Dirigent | Gianluca Capuano
Regie | Davide Livermore
Bühnenbild | Davide Livermore, Paolo Gep Cucco & Eleonora Peronetti
Kostüme | Gianluca Falaschi
Lichtdesign | Antonio Castro
Videos | D-Wok
Repetitor | Alessandro Pratico
Regieassistenz | Diego Mingolla
Kostümassistenz | Anna Missaglia
Dirigentenassistenz | Benedikt Sauer
Besetzung
Siegmund | Joachim Bäckström
Hunding | Wilhelm Schwinghammer
Wotan | Matthias Goerne
Sieglinde | Libby Sokolowski
Brünnhilde | Nancy Weissbach
Fricka | Ekaterina Semenchuk
Helmwige | Sofia Fomina
Gerhilde | Natalia Tanasii
Waltraute | Maire Therese Carmack
Siegrune | Kayleigh Decker
Grimgerde | Alexandra Kadurina
Schwertleite | Freya Apffelstaedt
Rossweisse | Niamh O’Sullivan
Ortlinde | Kaarin Cecilia Phelps
Les Musiciens du Prince - Monaco
Opéra de Monaco
Die Opéra de Monte-Carlo ist ein Opernhaus, das Teil des Monte Carlo Casinos im Fürstentum Monaco ist.
Angesichts des Mangels an kulturellen Unterhaltungsmöglichkeiten in Monaco in den 1870er Jahren beschlossen Prinz Charles III. und die Société des bains de mer, einen Konzertsaal als Teil des Casinos zu errichten. Der Haupteingang des Saals war vom Casino aus zugänglich, während sich der private Eingang von Charles III. auf der Westseite befand. Er wurde 1879 eröffnet und als Salle Garnier bekannt, nach dem Architekten Charles Garnier, der ihn entworfen hat.
Während der Renovierung der Salle Garnier in den Jahren 2004-2005 präsentierte die Gesellschaft Opern in der Salle des Princes im örtlichen Grimaldi Forum, einem modernen Konferenz- und Veranstaltungszentrum, in dem regelmäßig Les Ballets de Monte Carlo und das Philharmonische Orchester Monte-Carlo auftreten.