Die Hochzeit des Figaro

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OPER UND BALLETTSAISON 2025–26
DIE HOCHZEIT DES FIGARO
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

 

 

Handlung

Die Oper spielt in der Entstehungszeit um 1780 am Schloss des Grafen Almaviva in Aguasfrescas in der Nähe von Sevilla. Die Handlung ist die Fortsetzung von Beaumarchais’ Theaterstück Le barbier de Séville (Der Barbier von Sevilla) von 1775, dessen Opernfassung Il barbiere di Siviglia von Giovanni Paisiello bereits seit 1783 an der Wiener Hofoper gespielt wurde. Rosina war im Barbiere di Siviglia Waise und in den Grafen Almaviva verliebt. Nun ist sie als Gräfin Almaviva mit ihm verheiratet. Der einstige Barbier Figaro hat eine Stellung als Kammerdiener des Grafen angetreten. Er ist mit Susanna, der Kammerzofe der Gräfin, verlobt. Graf Almaviva bedauert, das Ius primae noctis voreilig aufgegeben zu haben und bemüht sich um die Liebe von Susanna. Als er seinen liebestollen Pagen Cherubino bei ihr entdeckt, versucht er ihn loszuwerden, indem er ihn mithilfe eines Offizierspatentes in die Armee versetzt. Auch der Arzt Bartolo und seine Haushälterin Marcellina versuchen, die Hochzeit zu verhindern. Marcellina hat selbst Ansprüche auf Figaro, und Bartolo hat ihm nicht verziehen, dass er einst seine eigenen Pläne mit Rosina hintertrieben hatte. Zu Beginn der Oper trifft Figaro die Vorbereitungen für seine Hochzeit mit Susanna.

Die Szenenaufteilung der folgenden Inhaltsangabe basiert auf den Angaben im Libretto der Uraufführung. Die Einteilung im Partitur-Autograph und der Neuen Mozart-Ausgabe weicht davon ab.

 

Erster Akt

Ein nicht vollständig möbliertes Zimmer mit einem Sessel in der Mitte

Szene 1–2. Figaro misst den Raum, den er nach der Hochzeit mit seiner Braut Susanna bewohnen will, um die Möbel zu stellen. Susanna probiert vor dem Spiegel einen Hut an (Nr. 1. Duettino Figaro/Susanna: „Cinque… dieci… venti… trenta…“). Figaro hält es für einen Vorteil, dass das Zimmer neben den gräflichen Gemächern liegt (Nr. 2. Duettino Figaro/Susanna: „Se a caso madama“). Susanna klärt ihn darüber auf, dass Graf Almaviva ihr gegenüber seine eigenen Pläne verfolgen könnte, das heißt, an ihr interessiert ist. Es könne sein, dass er dem Brautpaar deshalb gerade diesen Raum angewiesen hat. Figaro ist sich nun sicher, dass Graf Almaviva an seiner Verlobten interessiert ist. Er will die Absichten des adeligen Verführers vereiteln (Nr. 3. Cavatine Figaros: „Se vuol ballare Signor Contino“).

 

Szene 3–4. Dr. Bartolo, Arzt aus Sevilla, tritt mit der Haushälterin Marcellina auf. Figaro hatte sich von Marcellina Geld geliehen und ihr die Ehe versprochen, falls er es nicht zurückzahlen sollte. Das ist nun der Fall. Bartolo soll die Klage gegen Figaro vorbringen, um dessen Hochzeit mit Susanna zu hintertreiben. Er tut dies gerne, da er Figaro seine Rolle bei der Hochzeit des Grafen mit Rosina noch nicht verziehen hat (Nr. 4. Arie Bartolos: „La vendetta, oh, la vendetta!“). Susanna nähert sich und gerät in Streit mit ihrer Rivalin Marcellina, die wütend abgeht (Nr. 5. Duettino Marcellina/Susanna: „Via resti servita, Madama brillante“).

 

Szene 5–8. Der Page Cherubino wurde vom Grafen entlassen, weil er bei einem Stelldichein mit der Gärtnertochter Barbarina ertappt wurde. Er will das Schloss aber nicht verlassen und bittet daher Susanna um Fürsprache beim Grafen. Besonders vermissen würde er die Mädchen (Nr. 6. Arie Cherubinos: „Non so più cosa son, cosa faccio“). Als der Graf erscheint, versteckt sich Cherubino. Der Graf macht Susanna den Hof. Kurz darauf kommt auch Basilio, der Musikmeister der Gräfin, und der Graf sucht ebenfalls nach einem Versteck. In dem Durcheinander springt Cherubino auf den Sessel und verbirgt sich unter einem Kleid Susannas. Basilio beschwert sich bei ihr über das unziemliche Verhalten des Pagen der Gräfin gegenüber. Der Graf kommt aus seinem Versteck, um Näheres zu erfahren (Nr. 7. Terzett Graf/Basilio/Susanna: „Cosa sento! Tosto andate“). Wenig später entdeckt er Cherubino unter Susannas Kleid. Der Page wird nur durch einen Huldigungsauftritt der Landleute vor einer Bestrafung durch den eifersüchtigen Schlossherrn bewahrt (Nr. 8. [und Nr. 9.] Chor: „Giovani liete, fiori spargete“). Der verzeiht ihm aber lediglich unter der Bedingung, dass er sich der Armee anschließt. Figaro gibt Cherubino gute Ratschläge mit (Nr. 10. Arie Figaros: „Non più andrai, farfallone amoroso“).

 

Zweiter Akt

Ein prächtiges Zimmer mit einem Alkoven, links im Hintergrund eine Tür zu den Zimmern der Bedienten, an der Seite ein Fenster

Szene 1–3. Die Gräfin beklagt die Untreue des Grafen (Nr. 11. Cavatine der Gräfin: „Porgi, amor, qualche ristoro“). Susanna erzählt ihr von den Annäherungsversuchen des Grafen. Figaro kommt hinzu und berichtet ihnen von Marcellinas Intrigen. Doch er hat einen Plan vorbereitet, um alles wieder zum Guten zu wenden: Um die Eifersucht des Grafen anzustacheln, hat er ihm durch Basilio die Nachricht zukommen lassen, dass die Gräfin sich am Abend mit einem Liebhaber treffen will. Im nächsten Schritt soll Susanna dem Grafen ein Rendezvous gewähren, zu dem dann aber der als Frau verkleidete Cherubino kommen wird. Die Gräfin soll die beiden ertappen und den Grafen dadurch zum Einlenken zwingen. Figaro geht, und die beiden Frauen lassen den Pagen herein. Susanna bittet ihn zunächst, ein selbstverfasstes Lied vorzutragen, das er ihr am Morgen gezeigt hatte (Nr. 12. Arietta Cherubinos: „Voi che sapete che cosa è amor“). Susanna nimmt Cherubino den Mantel ab. Sie fängt an ihn zu kämmen und bringt ihm bei, sich wie eine Frau zu verhalten (Nr. 13. Arie Susannas: „Venite… inginocchiatevi“). Danach entfernt sie sich mit seinem Mantel durch eine Hintertür, um ihr Kleid für Cherubino zu holen.

 

Szene 4–9. Der Graf kommt, und Cherubino flieht in den benachbarten Ankleideraum. Nachdem der eifersüchtige Graf daraus ein Geräusch gehört hat, will er nachsehen. Er glaubt den Beteuerungen der Gräfin nicht, dass sich Susanna darin befindet. Daher verlässt er mit der Gräfin das Zimmer, um Susannas eigene Tür sicherheitshalber abzuschließen und Werkzeuge zum Aufbrechen des Ankleideraums zu holen (Nr. 14. Terzett Graf/Gräfin/Susanna: „Susanna, or via, sortite“). Unterdessen schlüpft Susanna, die zuvor unbemerkt zurückgekommen war und sich im Alkoven versteckt hatte, in den Ankleideraum und befreit Cherubino daraus (Nr. 15. Duettino Susanna/Cherubino: „Aprite, presto, aprite!“). Er springt aus dem Fenster in den Garten. Graf und Gräfin kommen zurück. Der erzürnte Graf glaubt, Cherubino habe sich versteckt. Er findet aber zu seinem Erstaunen nur Susanna vor (Nr. 16. Finale: „Esci, ormai, garzon malnato!“).

 

Szene 10–11. Figaro befürchtet, dass der Graf Susanna mit seinen Zudringlichkeiten belästigen könnte. Er versucht, ihn durch einen anonymen Brief vom Erscheinen auf seiner Hochzeit abzuhalten. Doch von der Gräfin befragt, gesteht Figaro, selbst der Verfasser des Briefs zu sein. Der Gärtner Antonio, Susannas Onkel und zugleich Barbarinas Vater, bringt ebenfalls einen Brief. Er sagt, der sei von einem Mann fallen gelassen worden, der aus dem Fenster gesprungen sei. Um Cherubino zu schützen, erklärt Figaro, selbst bei Susanna gewesen zu sein. Das Dokument erweist sich jedoch als Cherubinos Offizierspatent. Figaro steckt in der Klemme. Doch er redet sich heraus, indem er behauptet, das Dokument erhalten zu haben, damit der Graf sein noch fehlendes Siegel anbringen könne.

 

Szene 12. Marcellina, Bartolo und Basilio treten auf, und Marcellina bringt ihre Klage gegen Figaro vor. Die Hochzeit wird verschoben, damit der Graf den Vorwurf untersuchen kann. Dieses Finale endet mit einem Ensemblesatz, an dem sieben Personen beteiligt sind. Zur selben Zeit erklingen „Che bel colpo“ (Marcellina, Basilio, Bartolo, Graf) und „Son confusa“ (Susanna, Gräfin, Figaro).

 

Dritter Akt

Ein prachtvoller, zur Hochzeitsfeier geschmückter Saal mit zwei Thronen

Szene 1–4. Der Graf ist aufgrund der vorangegangenen Ereignisse verwirrt. Susanna stimmt wie zuvor abgesprochen zu, sich mit ihm im Garten zu treffen – hat aber zuvor mit der Gräfin vereinbart, dass nicht Cherubino, sondern diese selbst verkleidet an ihrer Stelle kommen wird (Nr. 17. Duettino Graf/Susanna: „Crudel! Perché finora farmi languir così?“). Susanna flüstert Figaro zu, dass der Erfolg nun sicher und sein Rechtsstreit gewonnen sei. Der Graf wähnt sich von Susanna und Figaro hintergangen. Er steigert sich in Rachefantasien gegen seinen Diener (Nr. 18. Arie des Grafen: „Vedrò, mentr’io sospiro“).

 

Szene 5–6. Es stellt sich heraus, dass Figaro Rafaello ist, der einst von Räubern entführte uneheliche Sohn von Marcellina und Bartolo. Daher kann er die Haushälterin gar nicht heiraten (Nr. 19. Sextett: „Riconosci in questo amplesso“).

 

Szene 7. Barbarina überredet Cherubino, als Mädchen verkleidet mit ihr ins Schloss zu kommen, um der Gräfin zusammen mit den anderen Mädchen Blumen zu überreichen.

 

Szene 8. Während die Gräfin auf Susanna wartet, klagt sie über ihr verlorenes Glück mit ihrem Mann. Doch bekennt sie sich zu ihrer Liebe zu ihm (Nr. 20. Rezitativ und Arie der Gräfin: „E Susanna non vien!“ / „Dove sono i bei momenti“).

 

Szene 9. Antonio verrät dem Grafen, dass Cherubino nicht abgereist ist, sondern sich in Frauenkleidern im Schloss aufhält.

 

Szene 10–12. Susanna erzählt der Gräfin von ihrer Verabredung mit dem Grafen im Garten. Die Gräfin diktiert einen Liebesbrief, den das Mädchen dem Grafen zustecken soll. Der Graf soll die Nadel zurücksenden, die den Brief zusammenhält, um den Empfang zu bestätigen (Nr. 21. Duettino Gräfin/Susanna: „Che soave zeffiretto“). Ein Chor junger Bauernmädchen, unter ihnen der verkleidete Cherubino, bringt der Gräfin ein Ständchen (Nr. 22. Chor: „Ricevete, o padroncina“). Der Graf und Antonio kommen hinzu. Antonio entdeckt unter den Bauernmädchen den früheren Pagen. Graf Almaviva braust auf. Barbarina besänftigt ihn mit ihrer Bitte, Cherubino heiraten zu dürfen.

 

Szene 13–14. Figaro erinnert den Grafen daran, dass es Zeit für den Hochzeitstanz ist. Dass Cherubino inzwischen zugegeben hat, aus dem Fenster gesprungen zu sein, hat nun keine Bedeutung mehr. Figaro lässt die Hochzeitsgäste einmarschieren (Nr. 23. Finale: „Ecco la marcia, andiamo“). Man tanzt. Susanna überreicht dem Grafen ihren Brief. Der sticht sich mit der Nadel in den Finger, begreift aber schnell und lädt alle zum abendlichen Fest. Die Gäste danken ihm (Chor: „Amanti costanti, seguaci d’onor“).

 

Vierter Akt

Garten. Links und rechts ein Pavillon. Nacht

Szene 1–4. Den Anweisungen im Brief folgend, hat der Graf Barbarina mit der Nadel zu Susanna geschickt. Doch Barbarina hat die Nadel verloren (Nr. 24. Cavatine Barbarinas: „L’ho perduta… me meschina“). Figaro erfährt von Barbarina die Bedeutung der Nadel. Er wird eifersüchtig, erzählt seiner Mutter davon und schwört Rache. Marcellina glaubt nicht an Susannas Untreue (Nr. 25. Arie Marcellinas: „Il capro e la capretta“). Sie beschließt, sie zu warnen.

 

Szene 5. Barbarina kommt in Erwartung eines Stelldicheins mit Cherubino. Sie verschwindet im linken Pavillon.

 

Szene 6–8. Figaro hat Bartolo und Basilio überredet, mit ihm in den Garten zu kommen, um Susanna zu beobachten. Er entfernt sich kurz, um weitere Vorbereitungen zu treffen. Unterdessen erläutert Basilio Bartolo seine Ansichten über die Vernunft (Nr. 26. Arie Basilios: „In quegli anni in cui val poco“). Beide gehen. Figaro kehrt zurück und denkt über die Treulosigkeit der Frauen nach (Nr. 27. Rezitativ und Arie Figaros: „Tutto è disposto“ – „Aprite un po’ quegli occhi“).

 

Szene 9–10. Die Gräfin und Susanna kommen verschleiert in den Garten, kurz darauf auch Marcellina, die darauf hinweist, dass sie von Figaro beobachtet werden. Marcellina tritt in den linken Pavillon, in dem sich bereits Barbarina befindet. Susanna versteckt sich, um das gestellte Rendezvous mit dem Grafen zu belauschen. In ihrer Arie besingt sie die Ungeduld, in der sie auf ihren Geliebten wartet (Nr. 28. Rezitativ und Arie Susannas: „Giunse alfin il momento“ – „Deh vieni non tardar, oh gioia bella“). Figaro glaubt, sie meint den Grafen.

 

Szene 11–12. Die Gräfin erscheint in Susannas Kleidung. Cherubino hält sie für Susanna und versucht, sie zu küssen (Nr. 29. Finale: „Pian pianin le andrò più presso“). Der Graf tritt dazwischen, so dass Cherubino versehentlich ihn anstelle der Gräfin küsst. Im Gegenzug schlägt der Graf nach Cherubino, trifft aber ungewollt den lauschenden Figaro. Cherubino und Figaro ziehen sich zurück. Der Graf trifft auf die vermeintliche Susanna und steckt ihr einen Ring an den Finger. Beobachtet von Figaro und der echten Susanna lädt die verkleidete Gräfin den Grafen in den rechten Pavillon. Figaro glaubt bereits, seine Braut in flagranti mit dem Grafen erwischen zu können. Da tritt die echte Susanna in den Kleidern der Gräfin auf. Figaro berichtet ihr von den Absichten des Grafen gegenüber seiner Braut, erkennt sie dann aber an der Stimme. Er spielt die Komödie mit, indem er ihr als Gräfin Ehre erweist. Er bekommt erneut eine Ohrfeige, nun von Susanna. Figaro und Susanna als Gräfin schließen Frieden, und er spielt weiterhin seine Rolle. Als der Graf erscheint, erklärt er der vermeintlichen Gräfin seine Liebe und sinkt vor ihr auf die Knie. Der Graf ruft nach Waffen und seinen Leuten. Lichter werden angezündet, und ein allgemeines Wiedererkennen löst die Verwirrung des Grafen ab. Er bringt eine Entschuldigung vor. Die Gräfin verzeiht ihm. Ebenso wie das Finale des zweiten Akts endet auch das Finale des vierten Akts mit einem Ensemblegesang, diesmal von allen Personen: „Ah! Tutti contenti“ (Graf, Gräfin, Figaro, Susanna, Curzio, Basilio, Antonio, Bartolo, Marcellina, Cherubino, Barbarina).

Programm und Besetzung

Dirigent: ENRICO CALESSO
Regie, Bühnenbild und Kostüme: PIER LUIGI PIZZI
Chorleitung: PAOLO LONGO
Neue Produktion der Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste

 

Rollen und Darsteller:
Figaro: SIMONE ALBERGHINI
Susanna: CAROLINA LIPPO
Graf Almaviva: GIORGIO CAODURO
Gräfin Almaviva: EKATERINA BAKANOVA
Marcellina: ANNA MARIA CHIURI

Orchester, Chor und Technik: Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste

Teatro Verdi Trieste

Das Teatro Lirico Giuseppe Verdi ist ein Opernhaus in Triest, Italien, und wurde nach dem Komponisten Giuseppe Verdi benannt. Es wurde privat errichtet und am 21. April 1801 mit einer Aufführung von Johann Simon Mayrs Ginevra di Scozia als Teatro Nuovo eingeweiht, um das kleinere „Cesareo Regio Teatro di San Pietro“ mit 800 Sitzplätzen zu ersetzen. Ursprünglich hatte das Nuovo 1.400 Sitzplätze. Im Jahr 1821 wurde es als Teatro Grande bekannt.

 

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Bedarf nach einem neuen Theater in Triest deutlich. Sein Haupttheater, das Teatro di San Pietro, wurde zunehmend unzulänglich und schloss schließlich im Jahr 1800 seine Pforten. Seit 1795 lag dem österreichischen Kanzlei ein Vorschlag von Giovanni Matteo Tommasini vor, ein Privattheater zu bauen, und im Juni 1798 wurde ein Vertrag aufgesetzt, wonach die jährlichen Mittel von der Gemeinde kommen würden und Tommasini die Rechte an mehreren Logen sowie die Rechte zum Verkauf weiterer Logen halten würde. Gian Antonio Selva, der Architekt des La Fenice in Venedig, wurde engagiert und entwarf einen klassischen Zuschauerraum in Hufeisenform. Seine Außenentwürfe waren den Österreichern jedoch zu schlicht, und so beauftragten sie einen anderen Architekten, Matteo Pertsch, um das Problem zu lösen. Dies gelang durch die Einbeziehung von Elementen des Mailänder Opernhauses La Scala. Das „Nuovo“ wurde zu einer Mischung aus La Fenice im Inneren und La Scala von außen.

Geschichte

Während der Existenz des Theaters kam es zu mehreren Namensänderungen. Die erste im Jahr 1821, als es zum Teatro Grande wurde[1], und unter diesem Namen fanden im Theater zwei Opernpremieren von Verdi statt: Il corsaro im Jahr 1848 (mit der Sopranistin Giuseppina Strepponi, die Verdi 1859 heiratete, in der Hauptrolle) und Stiffelio, eine Produktion, die Verdi – nicht ohne Kontroversen – 1850 beaufsichtigte.[2] Vor diesen Premieren dominierten jedoch bereits Verdis Opern die Bühne des Teatro Grande. Im Laufe des Jahrhunderts folgten ihnen alle großen Werke des Opernrepertoires, darunter auch jene von Puccini und Wagner.

 

Eine weitere Namensänderung folgte 1861 aufgrund eines Wechsels von privatem zu öffentlichem Eigentum. So wurde es zum Teatro Comunale und blieb als solches bis ins späte 19. Jahrhundert bestehen. Bis 1881 wurde die Sitzplatzkapazität durch Nutzung vorhandener Stehplätze auf 2.000 erhöht. Doch im Dezember desselben Jahres wurde das Theater für unsicher erklärt und wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Bei der Wiedereröffnung 1889 mit 1.000 Sitzplätzen wurde die Gasbeleuchtung durch Elektrizität ersetzt.

Wenige Stunden nach seinem Tod im Januar 1901[3] wurde das Theater erneut umbenannt, diesmal zu Ehren von Giuseppe Verdi. Es wurde zwischen 1992 und 1997 umfassend restauriert und mit etwa 1.300 Sitzplätzen[4] und einem Viva Verdi-Konzert[3] wiedereröffnet, das Ausschnitte aus vielen Opern des Komponisten enthielt. (Wie bei der Restaurierung der Scala zwischen 2001 und 2004 wurde in Triest rasch ein temporärer Ausweichort geschaffen und die Sala Tripcovich bietet weiterhin Platz für Kammeropern und Operetten.)

 

Ein Hauptmerkmal des Spielplans des Teatro Verdi in den letzten 40 Jahren, das auf die ursprüngliche österreichische Besetzung der Stadt im 19. Jahrhundert und die Tatsache zurückzuführen ist, dass Triest erst 1918 Teil Italiens wurde, ist das „Internationale Operettenfestival“, das jeden Sommer stattfindet.

Uraufführungen Folgende Opern wurden im Theater uraufgeführt: Ginevra di Scozia von Simon Mayr, 21. April 1801, Annibale in Capua von Antonio Salieri, 20. Mai 1801, Ricciarda di Edimburgo, von Cesare Pugni, 29. September 1832. Enrico II. von Otto Nicolai, 26. November 1839, Il. corsaro von Giuseppe Verdi, 25. Oktober 1848 Stiffelio von Giuseppe Verdi, 16. November 1850 Nozze istriane von Antonio Smareglia, 28. März 1895

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