Die Entführung aus dem Serail
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Singspiel in drei Akten (1782)
Empfohlen ab 6 Jahren
In deutscher Sprache, ohne Übertitel.
Geschätzte Dauer: ca. 2 Stunden 45 Minuten
Eine Europäerin in den Händen muslimischer Fundamentalisten. Eine westliche Rettungsaktion gerät außer Kontrolle. Die Exekution durch eine Spezialeinheit scheint besiegelt. Doch: Rache ist nichts – Vergebung ist alles! Leider besitzen nur sehr wenige die Größe des Herzens, sie zu gewähren. Mozarts Beitrag zum „Clash of Civilizations“ – und eine nicht zu unterschätzende musikalische Komödie.
INHALT
Erster Akt
Belmonte erreicht eine ferne türkische Küste und nähert sich der hohen Mauer, die das Serail umgibt. Dort trifft er auf Osmin, den Diener des Paschas, und befragt ihn nach den Personen, die er sucht. Osmin denkt nicht im Traum daran, diesem Fremden Auskunft zu geben, und jagt ihn davon.
Belmonte sucht weiter nach einem Weg ins Serail. Durch ein vergittertes Fenster entdeckt er Pedrillo – ein Beweis dafür, dass auch Constanze und Blonde in Gefangenschaft sind.
Pascha Selim hat ein Auge auf Constanze geworfen. Täglich besucht er sie im Harem und versucht, sie für sich zu gewinnen. Doch Constanze bleibt standhaft und weist seine Werbung entschieden zurück – nicht ahnend, dass Belmonte ganz in der Nähe ist.
Belmonte verkleidet sich inzwischen als Architekt und gelangt in den ersten Hof des Serails. Gemeinsam mit Pedrillo plant er, Osmin zu überlisten und in den zweiten Hof vorzudringen.
Zweiter Akt
Osmin hat ein Auge auf Blonde geworfen, doch die junge Engländerin lässt sich von seinen aufdringlichen Avancen nicht beeindrucken. Zwischen den beiden entbrennt ein ständiger Schlagabtausch voller Witz, den Osmin nie für sich entscheiden kann.
Constanze macht es dem Pascha zunehmend schwer, sie für sich zu gewinnen. Schließlich verliert er die Geduld und droht mit Bestrafung, sollte sie seine Werbung weiterhin ablehnen.
Blonde erfährt von Pedrillos Fluchtplan. Bevor dieser umgesetzt werden kann, muss Osmin aus dem Weg geschafft werden. Pedrillo überredet Osmin, mit ihm eine Flasche Wein zu leeren – Osmin schläft daraufhin tief und fest. Die beiden Paare können sich nun treffen und ihre Flucht vorbereiten.
Dritter Akt
Belmonte, noch immer als Architekt getarnt, schmuggelt Pedrillo aus dem Serail. Gemeinsam erreichen sie Belmontes Schiff und warten dort auf Einbruch der Nacht.
Um Mitternacht rudern Belmonte und Pedrillo an die Küste beim Harem. Pedrillo bringt seiner Blonde ein Ständchen als verabredetes Zeichen. Doch Osmin entdeckt sie im Boot und alarmiert die Wachen – eine Flotte wird ausgesandt, um die Flüchtenden zu fassen.
Die Todesstrafe scheint unausweichlich. Doch Pascha Selim verzichtet auf Rache und gewährt den Gefangenen die Freiheit.
© Bayerische Staatsoper
Programm und Besetzung
Dirigent: Ivor Bolton
Regie: Martin Duncan
Choreografie: Jonathan Lunn
Produktionsassistenz: Ultz
Requisite: Ultz
Licht: Stan Pressner
Chor: Christoph Heil
Konstanze: Regula Mühlemann
Blonde: Jasmin Delfs
Belmonte: James Ley
Pedrillo: Jonas Hacker
Osmin: Peter Rose
Bassa Selim: Bernd Schmidt
Erzählerin: Gonca de Haas
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper
Nationaltheater München
Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.
Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.
Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.
Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.
Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen.
Mit dem MVV
S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater
Mit dem Auto
Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße.
Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts
Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.