Burgtheater
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Burgtheater
nach Elfriede Jelinek in einer Bearbeitung von Milo Rau und Ensemble
Eine Koproduktion mit den Wiener Festwochen
Dauer und Pausen: 2 Stunden 15 Minuten - keine Pause
„Wenn man’s in Wien aufführt, wird’s sicher der größte Theaterskandal der Zweiten Republik!“ Als Elfriede Jelinek 1981 ihr damals jüngstes Stück, eine „böse Posse mit Gesang“, ankündigte, da ahnte nicht einmal sie, dass BURGTHEATER auch ohne die eigentlich geplante Premiere im Burgtheater ihren Ruf als „Nestbeschmutzerin“ begründen sollte. Eine berühmte Schauspielerfamilie, Geraunze und Geraune in mörderischer Kunstsprache: Für den Schweizer Regisseur und Wiener Festwochen-Intendanten Milo Rau, dem Jelinek nun exklusiv die Rechte für eine späte Burgtheater-Premiere einräumte, werden dies nur einige der Ausgangspunkte für ein größeres szenisches Panoptikum sein: Öffentlichkeit und Anpassung, Geschichte (der BURG, des Theaters und Europas), Faschismus und Verdrängung.
Programm und Besetzung
Regie: Milo Rau
Bühne: Anton Lukas
Kostüme: Cedric Mpaka
Musik: Elia Rediger
Video: Moritz von Dungern
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Claus Philipp, Markus Edelmann
Besetzung
Mavie Hörbiger
Annamária Láng
Birgit Minichmayr
Caroline Peters
Safira Robens
Itay Tiran
Tilman Tuppy
Maja Karolina Franke, Alla Kiperman, Willfried Kovárnik
und: Agnieszka Salamon, Marlies Magdalena Nageler, Ortrun Obermann-Slupetzky, Stephanie Gabriele Eipeltauer, Thomas Bäuml, Franz Schöffthaler, Clara Lackner-Zinner, Dora Staudinger
Eduardo Triviño Cely, Andrea Gabriel, Mariano Margarit (Live-Kamera)
Mit freundlicher Unterstützung von Schuhmanufaktur Ludwig Reiter
Burgtheater
Am 14. März 1741 überließ Kaiserin Maria Theresia dem Theaterunternehmer Selliers ein neben der Hofburg leerstehendes Ballhaus zur Verpachtung an Schauspielertruppen. Ihr Sohn Joseph II. stellte es 1776 per Dekret als "Teutsches Nationaltheater" unter die Administration des Hofes. Damit begann die Glanzzeit der deutschsprachigen Schauspielkunst in Wien. Seit 1794 trägt das Theater den Namen "K.K. Hoftheater nächst der Burg". Es erlebte eine erste Blütezeit unter Direktor Joseph Schreyvogel (von 1814 bis 1832), der sich besonders um die Pflege der Weimarer Klassik bemühte und Franz Grillparzer an die Burg holte. Ein wichtiger Reformator des Hauses wurde Heinrich Laube (künstlerischer Leiter von 1849 bis 1867). Mit seinem literarisch anspruchsvollen Spielplan kam ein grandioses Schauspielerensemble an die Burg. "Diese Schauspieler spielen ihre eigene Situation in dieser Stadt, die eine einzigartige, vollkommen scheinhafte und dabei großartige ist." (Hugo von Hofmannsthal). Das berühmte Ensemble war und ist die wichtigste Konstante des Theaters.
Nach 130 Jahren Spielbetrieb wurde am 14.10.1888 - nach vierzehnjähriger Bauzeit - das neue Theaterhaus von Gottfried Semper und Karl Hasenauer am Ring eröffnet. Als erster elektrisch beleuchteter Monumentalbau erregte das Gebäude beachtliches Aufsehen - wenngleich bühnentechnische und akustische Mängel auftraten, die erst 1897 beseitigt wurden. Das ehemalige Hoftheater wurde der Verwaltung des Staates übergeben. Obwohl das Haus seit 1919 einfach "Burgtheater" heißt, hat sich an seiner Stirnseite ebenso wie an der Rückseite die alte Aufschrift "K.K. Hofburgtheater" unversehrt erhalten.